Mit mehr als 150 Millionen Exemplaren in 45 Sprachen ist „Angélique“ von Anne Golon einer der größten Bucherfolge des 20. Jahrhunderts.
Die Hauptrolle der Angélique Sancé de Monteloup spielt Michèle Mercier, die mit ihrer Darstellung das Vorstellungsbild der Romanheldin prägte.

Der Film spielt im vorrevolutionären Frankreich des 17. Jahrhunderts. Die junge Adelige Angélique de Sancé de Monteloup wächst auf dem in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindlichen Gutshof ihres Vaters auf. Nach dessen Willen soll sie den verunstalteten, aber reichen GrafenJeoffrey de Peyrac heiraten. Nach anfänglicher Zurückhaltung verliebt sie sich in ihn und ist entsetzt, als er aufgrund von Intrigen des Klerus und des Hofes um König Ludwig XIV. der Hexerei angeklagt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird. Von nun an lebt sie nur noch dafür, den Tod ihres Mannes zu rächen.

Erotik und Abenteuer vor historischer Kulisse: Der erste von fünf "Angélique"-Filmen war ein sensationeller Erfolg.

(März 2024)


NEUVERFILMUNG VON „ANGÉLIQUE“

Kerzen, Kammern, Kutschen, Liebe und Intrige

Von Matthias Hannemann
Für einen heißen Sommerabend gerade recht: Das Historiendrama „Angélique“ schwelgt in einer Traumwelt voll Ausstattungspomp und würzigen Dialogen.

Wer winkt eigentlich immer diese Untertitel durch, die jede Neugier im Keim ersticken? Der ansprechende, von Werner Herzogs Kameramann Peter Zeitlinger in schmucke Kinobilder gepackte Historienfilm „Angélique“, der in Frankreich mit dem Untertitel „Marquise des Anges“ erschien, bekam für das deutsche Publikum den Warnhinweis „Eine große Liebe in Gefahr“ verpasst. Das war nicht nur unnötig, weil es weder dem Original-Titel der Bestseller von Anne Golon („Angélique“, 1956, „Die junge Marquise“, 2008) noch der Verfilmung des ersten Bandes aus dem Jahr 1964 entsprach – es täuscht auch darüber hinweg, dass das Remake die Beschreibung als abenteuerliche Liebesgeschichte eher verdient hat als die Erniedrigung zur Seifenoper.

Selbst die Szenen, in denen Gérard Lanvin als männlicher Hauptdarsteller seine ganze Manneskraft unter Beweis stellen muss, geraten erträglich. In „Angélique“ geht es nicht so wollüstig zu wie, sagen wir, in Jo Baiers missratenem Frankreich-Ausflug „Henri IV“. Entscheidender ist die stimmungsvolle Kulisse, vor der sich die Geschichte von der untröstlichen, weil gegen ihren Willen verheirateten Adelstochter Angélique entfalten darf. Zeitlingers Kamera zeigt uns Schlösser, die kaum auf Hochglanz poliert sind. Staubige Kirchen. Kammern voller Kerzen. Gewölbe voller Fackeln. Waldwege und Straßen voller Pferde und Kutschen. Gewässer, durch die ein Kahn bei schwachem Mondschein gerudert werden will.

Der König selbst, vom deutschen Schauspieler David Kross als noch junger und formbarer Monarch gespielt, gelangt allerdings erst spät in das Geschehen hinein. Zunächst dreht sich die Handlung um die Titelheldin und Joffrey de Peyrac, einen von Gesichtsnarben gezeichneten Außenseiter, der als Kind zum Opfer fanatischer Religionskämpfer wurde. Er erweist sich als Edelmann, der gern provoziert und Verbotenes liest, der die Frauen zu Orgien verführt und auch sonst mit Schwefel und Blei herumhantiert. Die bezaubernde Angélique, die nach der Hochzeit mit dem Grafen vorsorglich die Kammer verschloss, ist für den Herrn mit den grauen Schläfen bald vollends entflammt.

Charmante Figuren, erträglicher Kitsch

Bloß kommt es, wie es kommen muss, wenn sich einer mit der Kirche anlegt, frei denkt, die Duelle nicht scheut und aus den Stollen seines Steinbruchs das Gold herausträgt: Als der König auf dem Weg nach Spanien beim Grafen in Toulouse vorbeischaut, um sich in die Mine herabtragen zu lassen wie in einem Vergnügungspark, nutzen des Grafen Widersacher und Neider die Situation aus. Der Graf wird nach einem Zwischenfall verhaftet und mit einem Ende auf dem Scheiterhaufen bedroht.

Für Angélique ist das ebenfalls unangenehm. Sie versucht de Peyrac zu helfen, der an der rostigen Rasselkette der Bastille vor sich hinvegetiert. Sie reist nach Paris und wächst über sich hinaus. Und doch wird die junge Frau, von der wir wissen, dass sie irgendwann ins kalte Wasser springen muss, bald unter turbulenten Umständen zur Flucht gedrängt.




„Angelique - Eine grosse Liebe in Gefahr“

ist ein französischer Historienfilm[2] aus dem Jahr 2013. Er basiert auf den ersten zwei Bänden der Angélique-Romane der französischen Schriftstellerin Anne Golon (Angélique Band 1 & 2) bzw. den ersten vier Bänden der Neuveröffentlichung von 2008. Im Fernsehen lief der Film unter dem Titel Angélique – Eine große Liebe in Gefahr.

HandlungBearbeiten

Im Jahre 1656 wird die junge Angélique, Tochter einer verarmten Adelsfamilie, gegen ihren Willen mit dem reichen Grafen Joffrey de Peyrac aus Toulouse verheiratet. Nach anfänglicher Abneigung entsteht mit der Zeit eine glückliche Beziehung. Am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. werden jedoch Intrigen gegen den Grafen de Peyrac geschmiedet, der schließlich wegen Hexereiangeklagt und in die Bastille gesperrt wird. Auch Angélique gerät in den Fokus von Verschwörern, da sie in ihrer Jugend zufällig Zeugin eines Komplotts gegen den König wurde.

(März 2024)