ist eine Reihe historischer Romane der französischen Schriftstellerin Anne Golon.

Der erste Roman spielt in Frankreich zur Zeit König Ludwigs XIV. und beschreibt das Leben der fiktiven Angelique, der schönen und lebhaften Tochter eines verarmten Adligen. Sie lebt auf dem Land und wächst in einer großen Familie auf. Auf Anraten eines Beraters ihres Vaters wird sie jung an einen ihr unbekannten Adligen, Joffrey de Peyrac, verheiratet, den sie im Lauf der nächsten Jahre kennen- und liebenlernt. Durch verschiedenste Ereignisse trennen sich ihre Wege immer wieder. Angelique durchlebt – vor dem historischen Hintergrund der französischen „Blütezeit“ – aufregende Abenteuer und begegnet dabei Menschen aller Klassen und Berufsstände. Höhen und Tiefen, aber vor allem ein unbändiger Lebenswille prägen die Geschichten.

Insgesamt gibt es im französischen Original dreizehn aufeinander aufbauende Romane, die den Zeitraum von Angeliques Jugend bis zum Alter von ungefähr 45 Jahren beschreiben. Obwohl in Form und Stil der Trivialliteratur zuzuordnen, vermittelt die Romanserie doch anschaulich das Leben am Hofe des Königs, die Abhängigkeit der Adligen vom König und seinen Launen, aber auch die allgemeinen historischen Zusammenhänge. Das alte Paris, Piraten und Sklavenhändler im Mittelmeer und die Auseinandersetzungen christlicher Konfessionen untereinander und mit anderen Religionen sind weitere Themen der Romane. Ab dem Ende des Bandes Angélique und ihre Liebe(je nach Zählweise Band 5 oder 6) verlagern sich die Schauplätze nach Nordamerika, vor allem in das französisch besiedelte Akadien und die frühen Städte am Sankt-Lorenz-Strom.

Der ungeheure Erfolg führte zu einer ganzen Reihe weiterer Romane um ihre Heldin Angélique, die erst den anfangs ungeliebten Joffrey de Peyrac heiraten muss, diesen durch Intrigen verliert, für tot hält und später als Piraten im Mittelmeer wiederfindet.
Anne Golon schrieb an der Welt der Angélique weiter, bis 1985 der letzte Roman erschien, „Angélique triumphiert“. Insgesamt erschienen die Romane in 45 verschiedenen Sprachen und bei 320 verschiedenen Herausgebern. Der Erfolg ihrer Romane zog eine ganze Flut weiterer historischer Romane anderer Autoren nach sich.
Durch die Vielfalt der Abenteuer, die ihre Hauptfigur erlebt, gewährt Anne Golon dem Leser Einblicke in nahezu sämtliche Gesellschaftsschichten Frankreichs zur Zeit des Sonnenkönigs. Als Tochter eines Barons ursprünglich aus dem verarmten Landadel stammend, gelangt Angelique als Gräfin und Marquise bis in die Höflingskreise um Ludwig XIV., fällt aber auch in die Gesellschaft von Bettlern und Straßenräubern und lebt unter Handwerkern und Kleinbürgern. Auch geografisch und politisch sind die Themenfelder der Romanserie weit gefasst: die Kämpfe des Königs mit dem Provinzadel im Zeichen des heraufziehenden Absolutismusspielen ebenso eine Rolle wie die Verfolgung der Hugenotten, der Sklavenhandel im Mittelmeer und die beginnende Kolonialisierung der karibischen Inseln und Nordamerikas. Dabei werden immer wieder historische Begebenheiten und Personen mit den fiktiven der Romane verknüpft.

Die „Angelique“-Autorin im Portät

Anne Golon


(* 17. Dezember 1921 in ToulonFrankreich als Simone Changeux; † 14. Juli 2017 in Versailles, Frankreich[1]) war eine französische Schriftstellerin, die mit einer Romanserie über ihre Heldin Angélique bekannt wurde.
Mit mehr als 150 Millionen Exemplaren in 45 Sprachen ist „Angélique“ einer der größten Bucherfolge des 20. Jahrhunderts.

Der erotische Geschichtsroman für Frauen ist, obwohl sie erheblich zur Popularisierung des Genres beigetragen hat,

keine Erfindung Golons. Bereits 1944 hatte Kathleen Winsor in den Vereinigten Staaten den Angélique-Romanen thematisch sehr ähnlichen Bestsellerroman Amber veröffentlicht.

Wirkung

Zu den Epigoninnen bzw. Nachfolgerinnen Golons zählt unter anderem Juliette Benzoni, die 1963 mit der Publikation ihrer sechsbändigen Cathérine-Reihe begann. 1969 folgte der erste Band ihrer ebenfalls sechsteiligen Marianne-Reihe.

In den Vereinigten Staaten entstand 1972 das Genre der Bodice Ripper, das den Werken Golons und Benzonis thematisch ebenfalls sehr ähnlich ist.